Landeskirche

Klimaerhitzung abmildern und biologische Vielfalt erhalten

Die Landeskirche ist auf dem Weg zur Treibhausgasneutralität. Der Klimaschutz steht im Dreiklang der christlichen Ziele Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung.

 

Klimaschutz wird in der Landeskirche lebendig und konkret: Alle Kirchenbezirke entwickeln derzeit Pläne, wie der Ausstoß von Treibhausgasen im Gebäudebestand bis 2035 um 90 Prozent reduziert werden kann. Sehr engagiert sind dafür viele Aktive in Kirchengemeinden und 400 ehrenamtliche Energiebeauftragte, die sich seit 2008 für praktischen Klimaschutz vor Ort einsetzen und mit dazu beigetragen haben, dass sich der CO2-Ausstoß von 2009 bis 2020 schon um 40 Prozent verringert hat.

Die aktuellen Extremwetter zeigen überdeutlich, dass das Engagement weitergehen muss. Daher hat im Mai 2023 die Landessynode mit dem "Gesetz zur Förderung des Klimaschutzes und der Biodiversität in der Ev. Kirche der Pfalz"  das Ziel gesetzt, den CO2-Ausstoß bis 2035 um 90 Prozent zu verringern. Auch soll der Artenschutz auf kirchlichen Flächen gefördert werden.

Ein wesentlicher Schritt für die Umsetzung dieses Ziels ist der Prozess „Räume für morgen. Kirchliche Gebäude 2030“. Mit diesem Prozess wird das Erreichen der Treibhausgasneutralität verbindlich in die Gebäudestrukturplanung integriert.

Eine umweltfreundliche Bewirtschaftung der Gebäude ist ein Baustein, doch umfasst kirchlicher Klimaschutz mehr: Bildung zur Nachhaltigkeit, eine umweltfreundliche Mobilität und eine ökologische und soziale Beschaffung.

Praktischer Klimaschutz braucht eine große Bereitschaft zum Mitmachen und eine neue Kultur. Für positiven, hoffnungsvollen Klimaschutz können wir uns hinwenden zu einer Kultur des Genug. Eine neue Kultur der Nachhaltigkeit braucht das Vertrauen in ein Leben, dass erfüllt und sinnstiftend ist, unabhängig von materiellem Konsum. Die persönliche und gemeinschaftliche Glaubenspraxis gibt dafür viele Anknüpfungspunkte.

„Die Zukunft liegt nicht im ungebremsten Wachstum, als gäbe es kein Morgen.“, so Kirchenpräsidentin Dorothee Wüst. „`Wenn dein Kind dich morgen fragt´, heißt es in der Bibel (5. Mose 6,20). Unsere Kinder werden uns fragen, was wir heute tun für die Welt von morgen. Nachhaltigkeit muss zum entscheidenden Kriterium unseres Handelns werden; um der Bewahrung der Schöpfung willen, um der Verantwortung willen, die wir für das Ökosystem Erde haben. In diesem Sinne bringen wir als Kirche unsere Stimme gesellschaftlich und politisch ein und setzen gleichzeitig durch unser eigenes Handeln Zeichen. Ermutigende Beispiele dafür finden sich in vielen Kirchengemeinden und Kirchenbezirken, gerade das ehrenamtliche Engagement verdient große Anerkennung.“

Die Arbeitsstelle Frieden und Umwelt unterstützt Gemeinden und Einrichtungen bei praktischen Fragen, gibt schöpfungstheologische Anregungen und vermittelt Fördermittel.