Landeskirche

Kirchenpräsidentin

Seit März 2021 ist Dorothee Wüst Kirchenpräsidentin. Bei ihrem Einführungsgottesdienst in der Speyerer Gedächtniskirche der Protestation sagte sie, dass Gott „keine Teilzeitchristen, sondern Vollzeitmenschen“ brauche. „Die ernst nehmen, was Gott wohl wirklich will. Dass wir einander in Liebe und Achtung begegnen“. Wüst hob in ihrer Auslegung des Prophetenwortes aus Jesaja 58 hervor, dass man noch so viele religiöse Regeln einhalten könne – wenn im Rest des Lebens, wenn im Alltag Gott keine Rolle spiele, bliebe das alles Makulatur. „Rechtes Fasten heißt, mein Ich loslassen, damit es sich auf den Weg machen kann. Zum Du. Damit ein Wir daraus werden kann“, so Wüst. „Erzähle den Menschen von der Liebe. Erzähle von einem Gott, der keinen verloren gibt, um füreinander da sein. Sonntags wie werktags. Wo das gelingt, küssen sich Frieden und Gerechtigkeit“, so die erste Kirchenpräsidentin der Pfalz.

Weggefährten von Dorothee Wüst schreiben ihr Bodenhaftung, eine ausgezeichnete Fähigkeit zur Kommunikation und einen unerschütterlichen Glauben zu. Wüst habe unermüdliche Tatkraft und den Mut, Dinge zu verändern. Mit diesen Kompetenzen überzeugte sie die Synode im September 2020, die die Kaiserslautererin im dritten Wahlgang wählte.

Wüst wurde am 25. März 1965 in Pirmasens geboren und studierte nach dem Abitur Evangelische Theologie in Mainz und Heidelberg. Als Pfarrerin wirkte Wüst in Kaiserslautern und in Weilerbach. Seit 1996 hat sie auch einen Auftrag zur Verkündigung im Rundfunk beim SWR3. Im Jahr 2012 wurde sie Dekanin in Kaiserslautern und 2018 nahm sie die Wahl zur Geistlichen Oberkirchenrätin an. Als solche war sie bis Febrar 2021 für Schul- und Bildungsfragen verantwortlich sowie Gebietsdezernentin für die Westpfalz.

Dorothee Wüst ist die neunte an der Spitze der Evangelischen Kirche der Pfalz seit 1945 und die erste Frau in diesem Amt.